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Glossar
Apatit: Der mineralische Bestandteil des Knochens,
mikroskopische Kalziumphosphatkristalle, die auf der vorgegebenen
Kollagenstruktur des Knochens abgelagert sind und ihn hart
machen. Siehe auch KOLLAGEN. - 152, 153, 154, 160, 161,162,
163, 166, 168, 169, 170, 185, 222, 425.
Axon: Die Verlängerung einer Nervenzelle, die
eine Botschaft, oder einen Reiz, vom Zellkörper weg
transportiert. Eine motorische Nervenzelle transportiert
zum Beispiel einen Kontraktionsreiz an einen Muskel. Siehe
auch DENDRIT, NEURON. - 81, 113, 132, 251, 252, 253.
Basenpaar: Eine Verbindung zwischen zwei der vier
fundamentalen chemischen Gruppen, aus denen alle DNS und
RNS-Moleküle bestehen. Basenpaare sind die kleinsten
Strukturen, die im genetischen Code Bedeutungseinheiten
bilden. Je mehr Basenpaare es hat, umso größer
ist das Molekül.
Biologische Zyklen: Veränderungen in der Aktivität
lebender Zellen in einem Muster von Ebbe und Flut. Solche
Veränderungen kommen auf fast allen körperlichen
Ebenen vor, so auch beim Schlafen-Wachen, beim Hormonspiegel
und bei der Anzahl weißer Blutkörperchen. Das
vorherrschende Muster folgt in etwa einem 24-Stunden-Rhythmus
und ist gewöhnlich eng an den Mondtag angelehnt. Siehe
auch ZIRKADIANER RHYTHMUS.
Blastem: Die Masse primitiver, unspezialisierter
Zellen, die bei regenerierenden Tieren am Ort einer Verletzung
auftritt. Blastemzellen spezialisieren sich und bilden den
Ersatzkörperteil. - 57, 62, 63, 64, 67, 69, 70, 71,
72, 74, 76, 87, 94, 95, 96, 147, 154, 176, 178, 182, 185,
188, 189, 191, 192, 193, 194, 197, 201, 202, 218, 219, 227,
228, 229, 230, 231, 232, 233, 237, 240, 244, 246, 247, 248,
250, 268, 269, 270, 436.
Dendrit: Die Verlängerung einer Nervenzelle,
die eine Nachricht, oder einen Reiz, in Richtung des Zellkörpers
transportiert. Zum Beispiel bekommen sensorische Nervenzellkörper
Reize von Rezeptoren in der Haut auf dem Weg über ihre
Dendriten. Siehe auch AXON, NEURON. - 113, 132, 252, 253.
Differenzierung: Der Vorgang, bei dem eine Zelle
vom einfachen, embryonalen Typ heranreift und zu einer reifen,
spezialisierten Zelle beim Erwachsenen wird. Die Differenzierung
bringt die Restriktion, oder Repression aller Gene für
andere Zelltvpen mir sich. Siehe auch ENTDIFFERENZIERUNG,
GEN, REDIFFERENZIERUNG. - 226.
DNS: Das Molekül in den Zellen, das genetische
Informationen enthält. 21, 24, 39, 58, 177, 181, 183,
184, 222, 226, 245, 246, 299, 315, 324, 325, 326, 374, 375,
376.
Ektoderm: Eines der drei ursprünglichen Gewebe
im Embryo, das sich bildet, wenn die Differenzierung (die
Spezialisierung der Zellen) eben beginnt. Das Ektoderm bringt
die Haut und das Nervensystem hervor. Siehe auch ENDODERM,
MESODERM. - 58, 59, 254.
Elektrode: Eine Vorrichtung, gewöhnlich aus
Metall, die elektronische Geräte mit einem lebenden
Organismus verbindet, mit der Absicht, elektrische Ströme
oder Spannungen im Organismus zu messen, oder einen gemessenen
elektrischen Reiz an den Organismus zu übermitteln.
- 96, 105, 109, 111, 123, 125, 134, 141, 144, 151, 159,
161, 162, 166, 175, 179, 180.
Elektrolyt: Jede chemische Verbindung, die sich,
in Wasser aufgelöst, in geladene Atome teilt, die das
Fliessen von elektrischem Strom durch die Lösung ermöglichen.
- 79.
Embryogenese: Das Wachstum eines neuen Individuums
aus einem befruchteten Ei bis zum Moment des Schlüpfens
oder der Geburt.
Endoderm: Eines der drei ursprünglichen Gewebe
im Embryo, das sich bildet, wenn die Differenzierung (die
Spezialisierung der Zellen) eben beginnt. Es bringt die
Verdauungsorgane hervor. Siehe auch EKTODERM, MESODERM.
- 58, 59.
Entdifferenzierung: Der Vorgang, hei dem eine reiche,
spezialisierte Zelle zu ihrem ursprünglichen, embryonalen,
unspezialisierten Zustand zurückkehrt. Während
der Entdifferenzierung werden die Gene, die für alle
anderen Zelltypen kodieren, zur Verwendung tauglich gemacht,
indem sie dereprimiert werden. Siehe auch IST DIFFERENZIERUNG,
GEN, REDIFFERENZIERUNG. - 27, 28, 60, 69, 70, 84, 147, 177,
178, 179, 182, 183, 184, 186, 188, 191, 194, 195, 217, 219,
222, 227, 228, 229, 231, 232, 267, 270, 274, 278, 306, 419.
Epidermis: Die äußere Schichte der Haut,
die keine Blutgefässe hat. - 72, 86, 199, 200, 201,
228, 229, 231, 264.
Epigenese: Die Entwicklung eines komplexen Organismus
aus einer einfachen, undifferenzierten Einheit wie der Eizelle.
Sie ist das Gegenteil der Präformation, bei der sich
angeblich ein komplexer Organismus aus einem kleineren,
aber ähnlich komplexen Vorgänger entwickelte,
wie zum Beispiel der Homunkulus, den sich manche frühen
Biologen als im Spermium oder in der Eizelle wohnend vorstellten.
- 48, 49, 53.
Epithel: Ein Sammelbegriff für die Haut und
die Auskleidung des Verdauungstrakts. - 63.
Exsudat: Eine - manchmal Zellen enthaltende - Flüssigkeit,
die von einer Wunde oder von der Oberflächenstruktur
eines lebenden Organismus ausgeht.
Galvanotaxis: Die Bewegung eines lebenden Organismus
auf eine Quelle elektrischen Stromes zu oder von ihr weg.
Gen: Ein Teil eines DNS-Moleküls, der so strukturiert
ist, dass er eine bestimmte Wirkung in der Zelle ausübt.
- 29, 58, 151.
Genexpression: Eine bestimmte Struktur und Aktivität
einer Zelle als Reaktion auf eine für eine solche Aktivität
kodierte Gruppe von Genen. So veranlassen für Muskel
codierte Gene zum Beispiel eine primitive Zelle, die Struktur
und Funktion einer Muskelzelle anzunehmen.
Glia: Ein aus verschiedenartigen Zellen, zumeist
Gliazellen, bestehendes Gewebe, das den größten
Teil des Nervensystems ausmacht. Man hat angenommen, dass
diese Zellen nicht neutral sind, d.h. dass sie keine Nervenimpulse
erzeugen können. Deshalb hat man geglaubt, sie seien
nicht in der Lage, Informationen zu übermitteln, und
ihre Aufgabe bestünde darin, die eigentlichen Nervenzellen
zu schützen und zu ernähren. Diese Vorstellungen
sind im Wandel begriffen. Man weiß heute, dass gliale
Zellen elektrische Eigenschaften haben, die zwar nicht mit
der Übermittlung von Nervenimpulsen identisch sind,
ihnen aber ermöglichen, eine Rolle in der Kommunikation
im Körper zu spielen. - 253, 263, 294, 330.
Halbleitung:. Die Leitung elektrischen Stroms durch
die Bewegung von Elektronen oder "Löchern"
(der Abwesenheit von Elektronen) durch ein Kristallgitter.
Sie ist die dritte und am spätesten entdeckte Art der
elektrischen Leitung. Die anderen sind die metallische Leitung,
die durch einen Draht entlang wandernde Elektronen zustandekommt,
und die ionische Leitung, die auf der Bewegung geladener
Atome (Ionen) in einem Elektrolyt beruht. Halbleiter leiten
weniger Strom als Metalle, sind aber weit vielseitiger als
die bei den anderen Leitungsarten. Daher sind sie das Hauptmaterial
der in den meisten modernen elektronischen Geräte verwendeten
Transistoren und integrierten Schaltungen. - 116, 117, 118,
151, 166, 326, 330.
Hertz: Schwingungsperioden pro Sekunde, die Maßeinheit
für die Schwingungsrate der elektromagnetischen Strahlung.
Benannt nach dem deutschen Physiker Heinrich Hertz, der
1888 als erster auf experimentellem Wege die Radiowellen
entdeckte. - 111, 114, 119, 139, 140, 144, 333, 334, 335,
338, 345, 347, 351, 353, 355, 361, 363, 365, 366, 368, 369,
370, 371, 372, 373, 374, 375, 402, 403, 405, 407, 408, 409,
412, 414, 443.
Homöostase: Die Fähigkeit lebender Organismen,
eine konstante "innere Umgebung" aufrechtzuerhalten.
So behält zum Beispiel der menschliche Körper
immer eine konstante Menge im Blut gelösten Sauerstoffs,
wozu er verschiedene Mechanismen einsetzt, die den Sauerstoffpegel
spüren und die Atmungsrate erhöhen oder erniedrigen.
In vitro: Von einem in einer Glasschale an einem
Teil eines lebenden Organismus angestellten Versuch. - 85,
182, 276.
In vivo: Von einem an einem intakten, vollständigen
Organismus angestellter Versuch. - 85, 277.
Ischiasnerv: Der Hauptnerv im Bein. Er enthält
sowohl motorische Nervenfasern, die Impulse zu den Beinmuskeln
bringen, als auch sensorische Nervenfasern, die Impulse
ans Gehirn weitergehen. - 70, 75, 130, 131, 132, 133, 198,
199, 229, 261.
Kollagen: Ein Protein, aus dem der größte
Teil des faserigen Bindegewebes besteht, das die Teile des
Körpers zusammenhält. Sehnen, Bänder und
Narbengewebe bestehen fast ausschließlich aus Kollagen.
Es bildet auch die Grundstruktur des Knochens. Siehe auch
APATIT. - 41, 43, 152, 153, 154, 160, 161, 162, 163, 164,
165, 166, 167, 168, 169, 185, 222, 425.
Kristallgitter: Die präzise, ordentliche Anordnung
von Atomen in einem Kristall, die eine netzartige Struktur
bildet. - 1 56, 158, 326.
Magnetosphäre: Das Gebiet rund um die Erde,
in dem das Magnetfeld der Erde selbst einen stärkeren
Einfluss ausübt als das solare oder interplanetarische
Magnetfeld. Es reicht bis in eine Entfernung von ungefähr
50 000 bis 80 000 km von der Erdoberfläche. Eine besondere
Stellung in der Magnetosphäre nehmen die Van-Allen-Gürtel
ein; das sind Gebiete, in denen geladene Partikel vorn Magnetfeld
der Erde eingefangen sind. - 411, 412.
Magnerotaktisch: Aktive Bewegung auf einen magnetischen
Pol zu.
Mesoderm: Eines der drei ursprünglichen Gewebe
im Embryo, das sich bildet, wenn die Differenzierung (die
Spezialisierung der Zellen) eben beginnt. Es wird zum Muskel-
und Kreislaufsystem beim Erwachsenen. - 58, 59.
Mitose: Zellteilung. Die eigentliche Teilung datiert
nur ein paar Minuten, doch muss ihr ein weit längerer
Zeitraum vorausgehen, in dem vorbereitende Ereignisse, wie
die Verdoppelung der DNS, stattfinden. Der gesamte Vorgang
nimmt im Allgemeinen etwa einen Tag in Anspruch. - 176,
178, 217, 219, 222, 223, 224, 246, 249, 267, 276, 277, 333.
Neoblast: Eine unspezialisierte embryonale Zelle,
die im erwachsenen Körper gewisser primitiver Tiere
erhalten bleibt und an den Ort einer Verletzung gerufen
wird, um sich an regenerativer Heilung zu beteiligen.
Neuroepidermale Verbindung: Eine Struktur, die sich
hei regenerationsfähigen Tieren durch die Verbindung
von Haut und Nervenfasern am Ort eines Gewebeverlustes bildet.
Sie erzeugt die spezifischen elektrischen Ströme, die
die spätere Regeneration in Gang setzen. - 73, 199,
200, 201, 228, 264, 340.
Neurohormon: Eine von Nervenzellen produzierte Chemikalie,
die Wirkungen auf andere Nervenzellen oder andere Körperteile
ausübt.
Neuron: Eine Nervenzelle. - 286.
Neurotransmitter: Eine Chemikalie, die dazu dient,
den Nervenimpuls über die Svnapse zu transportieren.
- 75, 83, 109, 362.
Osteoblast: Eine Zelle, die Knochen bildet, indem
sie die bestimmte Kollagenart produziert, die die Grundstruktur
des Knochens bildet.
Osteogenese: Die Bildung neuen Knochens, ob in der
Embryogenese, der nachgeburtlichen Entwicklung oder bei
der Heilung von Knochenbrüchen. - 153, 225, 435, 438.
PEMF: Pulsierendes elektromagnetisches Feld. - 221,
222, 224, 228, 276, 277.
Periost: Eine Schicht aus zähem, faserigem
Kollagen, die jeden Knochen umgibt. Sie enthält Zellen,
die sich während der Bruchheilung in Osteoblasten verwandeln.
- 41, 153, 154, 156, 160, 174, 175, 177, 178, 182, 185,
186, 187, 222.
Photoelektrisches Material: Eine Substanz, die mechanische
Belastung in elektrische Energie umwandelt; sie erzeugt,
wenn sie zusammengedrückt oder verbogen wird, einen
elektrischen Strom.
Potential: Ein anderer Ausdruck für Spannung;
kann gelegentlich auf eine Spannung beschränkt sein,
die ohne Strom existiert, aber potentiell in der Lage ist,
einen Strom zum Fliessen zu bringen, wenn ein Kreis geschlossen
wird. - 12, 77, 81, 82, 87, 94, 95, 101, 102, 103, 105,
106, 107, 108, 109, 111, 112, 113, 114, 115, 118, 119, 120,
121, 122, 123, 125, 126, 127, 130, 132, 144, 156, 157, 159,
164, 170, 174, 175, 185, 186, 197, 199, 200, 218, 229, 231,
232, 241, 259, 260, 261, 275, 290, 292, 293, 296, 303, 304,
305.
Präformation: Siehe EPIGENESE. - 48, 53.
Pyroelektrisches Material: Eine Substanz, die Wärmeenergie
in elektrische Energie umwandelt; sie erzeugt, wenn sie
erwärmt wird, einen elektrischen Strom.
Redifferenzierung: Der Vorgang, hei dem eine vorher
reife Zelle, die sich entdifferenziert hat, wieder zu einer
reifen, spezialisierten Zelle wird. Siehe auch ENTDIFFERF.NZ1FRUNG,
DIFFERENZIERUNG. - 60, 177, 193, 227, 231, 247, 264.
Salamander: Angehöriger einer Gruppe von mit
dem Frosch verwandten, aber während des ganzen Lebens
einen Schwanz behaltenden Amphibien. Salamander leben im
Wasser oder in feuchter Umgehung. Die meisten sind etwa
5 bis 8 cm lang, doch manche erreichen eine Länge von
über 30 cm. Da Salamander Wirbeltiere sind und eine
der unseren ähnliche Anatomie haben, und da sie viele
Körperteile sehr gut regenerieren, sind sie die Tiere,
die in der Regenerationsforschung am häufigsten verwendet
werden. - 51, 52, 57, 61, 62, 63, 67, 69, 74, 76, 91, 93,
94, 95, 105, 118, 119, 120, 122, 125, 138, 139, 140, 141,
144, 197, 199, 228, 231, 236, 237, 248, 249, 255, 257, 260,
261, 265, 268, 270, 272, 293, 318, 320, 349, 350, 354, 424.
Schwann-Zellen: Die Zellen, die alle Nerven außerhalb
des Gehirns und des Rückenmarks umgehen. Siehe auch
GLIA. 253, 254, 255, 256, 292, 294, 297, 307, 330.
Supraleitung: Die Leitung eines elektrischen Stroms
durch ein bestimmtes Material, das unter gewissen Umständen
(im allgemeinen sehr niedrige Temperaturen) dem Fluss keinen
Widerstand bietet. Ein solcher Strom dauert so lange unvermindert
an, wie die nötigen Umstände aufrechterhalten
werden. - 295, 330.
Synapse: Die Verbindung zwischen zwei Nervenzellen,
oder zwischen einer Nervenzelle und einer anderen Zelle.
Siehe auch NEUROTRANSMITTER. - 73, 76, 83, 110, 228, 363.
Undifferenziert: unspezialisiert, ein Begriff, der
auf Zellen angewandt ird, die sich im primitiven oder embryonalen
Zustand befinden. Siehe auch ENTDIFFERENZIERUNG, DIFFERENZIERUNG
und REDIFFERENZIERUNG. - 69.
Wirbeltiere: Alle Tiere, die ein Rückgrat haben,
einschließlich aller Fische, Amphibien, Reptilien,
Vögel und Säugetiere. Alle Wirbeltiere besitzen
die gleiche anatomische Grundausstattung mit einem Rückgrat,
vier Extremitäten und einem ähnlichen Aufbau des
Muskel-, des Nerven und des Kreislaufsystems. - 177, 178,
316, 324.
Zirkadianer Rhythmus: Der vorherrschende biologische
Zyklus aller Lebewesen, vom Lateinischen circa ("ungefähr")
und dies ("ein Tag"). Siehe auch BIOLOGISCHE ZYKLEN.
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